Erntefeld

Brotgetreide-Ernte 2022

Die Ernte 2022 fiel trotz vielfach langer Trockenperioden besser aus, als es manch pessimistische Prognosen erwarten ließen.
Beim Weizen zeigen sich die Hektarerträge mit bundesweit durchschnittlich 76,8 Dezitonnen gegenüber dem Vorjahr gut erholt und liegen bundesweit sogar über dem langjährigen Mittel. Auf einer nahezu unveränderten Anbaufläche von 2,9 Mio. Hektar ist damit auch die Erntemenge mit 22,5 Mio. Tonnen auf dem Niveau früherer Jahre, wenngleich die Erträge und Qualitäten von den Weizenfeldern aufgrund der Witterungsbedingungen in den Bundesländern unterschiedlich ausgefallen sind.
Beim Roggen wurde die Anbaufläche mit 590.500 ha gegenüber dem Vorjahr deutlich reduziert, entspricht jedoch dem langjährigen Niveau. Auch bei diesem Brotgetreide gibt es eine regional differenzierte Ertragslage, aber die Hektarerträge übertreffen mit durchschnittlich 53,6 Dezitonnen sowohl den Vorjahreswert als auch das langjährige Mittel. Daraus ergibt sich eine Erntemenge von 3,2 Mio. Tonnen, die zwar gegenüber den beiden Vorjahren gesunken ist, aber knapp über dem Durchschnitt der Jahre 2016-2021 liegt.

Auch wenn die Ertragslage aus landwirtschaftlicher Sicht nicht überall zufrieden gestellt hat – bei den bäckerischen Verarbeitungsqualitäten gibt es bundesweit mehr Licht als Schatten. Die regionalen Qualitätsunterschiede sind auch 2022 witterungs-, vegetations- und sortenbedingt erneut groß, wie die enormen Schwankungsbreiten der Kennzahlen aus der Getreideanalytik zeigen. Zum Detmolder Erntegespräch der Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung (AGF) präsentierte das Institut für Sicherheit und Qualität bei Getreide (MRI-Detmold) aktuelle Untersuchungsergebnisse an Hunderten von Getreidemustern aus der „amtlichen“ Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung (BEE) für 2022.
Durch gezielten Einkauf und Selektion der Getreidepartien ist es der Mühlenwirtschaft erfolgreich gelungen, die weiten Schwankungsbreiten beim Rohstoff Brotgetreide auf backtechnisch gut handhabbare Korridore in den Mehlen einzuengen bzw. qualitativ einzustellen.

Ausführliche Daten und Fakten dazu mit ersten Hinweisen für Bäckerprofis gibt es im "MEHLreport" (Ausgabe 32, September 2022) in der Mediathek.




Zurück zur Übersicht



© 2000-2022, GMF-Info